Langzeittest Walimex Lightshooter 360
Walimex Pro Lightshooter 360
Vor mittlerweile 4 Jahren kaufte ich mir den Walimex Lightshooter 360 im Komplettset mit Beautydish, Softbox, Snoot und diversen Farbfiltern und anderem Zubehör. Positiv dabei zu erwähnen die winzig kleine Halterung für Reflektor- oder Durchlichtschirme. Rund ein Jahr später, kam dann noch ein zweiter, gebrauchter dazu, diesmal aber aus der ersten Produktionsreihe - bis dahin war mir unbekannt, dass es verschiedene, nicht 100% kompatible Versionen gibt.
Die Halterung für Durchichtschirme
Die erste Version unterscheidet sich erstens durch den anderen Ladeanschluss. Dieser ist nicht komplett verpolungssicher (diese Information habe ich vom Vorbesitzer, er sagte er hätte es geschafft den Stecker verkehrt herum in den Lightshooter zu stecken, woraufhin dieser zerstört wurde, immerhin von Walimex ersetzt). Zweitens hat das Zubehör einen minimal anderen Anschluss ohne die kleine Einkerbung zur Fixierung. Dadurch sitzt Zubehör aus Generation 1 immer ein bisschen lockerer. Die Zubehörteile lassen sich aber problemlos untereinander benutzen. Das Ladegerät war leider schon defekt.
Gleich vorneweg: ich bin sehr zufrieden mit den Blitzen. Für die meisten Veranstaltungen sind sie mir ein wenig zu groß, da nehme ich lieber einen kompakteren Blitz mit. Hin und wieder habe ich sie aber doch dabei, vor allem mit Beautydish.
Viel öfter ist sind die Blitze aber vor allem als mobile Studioblitze, meist bei Corporate Shootings direkt in den Firmen im Einsatz. Zwei Stative, zwei Blitze - fertig ist das mobile Studio-Setup.
Dabei begeistern vor allem die Akkus. Ich hatte wirklich noch nie Angst, das mir die der Strom ausgeht. Auch bei aufwändigeren Shootings haben die Akkus immer locker einen Tag durchgehalten - wohlgemerkt ich rufe selten die volle Leistung ab, das liegt an der Art und Weise wie ich fotografiere.
Das mitgelieferte Zubehör tut was es soll. Die Softboxen zeichnen schön weich, die Beautydish mit Waben gibt fantastische, interessante Headshots. Die Montage ist super schnell, einfach und selbsterklärend. Stabil ist das ganze auch. Der mitgelieferte Transmitter hat auch ordentlich reichweite und löst zu 99% die Blitze aus. Der Sensor für den Slavemode am zweiten Blitz arbeitet auch bei Tageslicht zuverlässig und die Synchronzeit ist mit 1/200 Sekunde auch okay für die meisten Situationen.
Beautydish der zweiten Generation
Was könnte noch verbessert werden?
Zuerst: Es ist jammern auf hohen Niveau, die Akkublitze waren eine Investition, die ich nie bereut habe. Was mir jedoch nicht so gut gefällt: Die Akkupacks kommen mit einer Klemmhalterung, damit die Packt zum Beispiel am Gürtel befestigt werden können. Dazu benutze ich sie aber selten, dafür ist das ganze Setup zu schwer. Ich hänge die Blitze immer unten in die Stangen vom Lampenstativ ein - mit dem Ergebnis, das nach der ersten Benutzung die Rückseite der Akkus arg zerkratzt wurde. Beeinträchtigt die Funktion in keinster Weise, trotzdem ärgerlich.
Kratzer am Akkupack
Dann gab es noch eine kleine Halterung dazu, mit dem ich von der Blitzschuh Aufnahme auf ein Stativgewinde komme. Das hat nicht besonders lange gehalten, mir wäre fast ein Blitz vom Stativ abgestürzt. Apropos Stürze: einer der Blitze ist mir direkt beim ersten Einsatz aus einem Meter auf einen Betonboden gefallen, hat zum Glück nur den Blitzschuh ein bisschen verbogen, ansonsten alles in Ordnung.
Montierter Adapter mit Stativgewinde und nicht mehr originale Biltzschuhhalterung
Die Blitzschuhhalterung kann auch ersetzt werden mit einem kleinen Adapter, welcher dann ein ein Stativgewinde bietet. Bei einem der Blitze habe ich das gemacht, der Umbau dauert fünf Minuten und ein kleiner Schraubendreher reicht aus. Und das führt mich direkt zu meinem größten und schwerwiegensten Kritikpunkt: es gibt keinerlei Adapter, welche den Anschluss an einen Bowens Mount ermöglichen. Ich habe dazu auch extra beim Hersteller nachgefragt, da ich das schon wirklich sehr schwach finde, für ein Produkt was offen als mobiler Studioblitz beworben wird. Andere Hersteller wie Godox sind hier deutlich weiter, ich überlege hier per 3D-Druck eine Lösung zu schaffen, um auch andere, größere Softboxen benutzen zu können.